Gedanken über Leben, Sterben und den ganzen komischen Rest
Ein
Tod in der Familie
Filmtipp
"Die 12 Geschworenen"
Impressionen
im Wald
Über
die Liebe
Ein
Film zum Nachdenken
Rückblick
auf das neue Jahrtausend
31.10.2004
Es ist nun schon ein paar Tage her. Als wir meinen Opa zu Grabe trugen,
sterbliche Überreste und all sowas. Und im Nachhinein kommen einem diese
vermutlich üblichen Gedanken, wenn "nach langer schwerer Krankheit"
jemand stirbt. Es war besser so. Für ihn und auch für meine Oma, die ihn nun
schon viele Jahre pflegte. Aber so richtig ein Trost ist es doch nicht. Volles
Programm, mit Parkinson vor allem, den Nachwehen von zwei Schlaganfällen,
jahrelangem Bluthochdruck, Übergewicht und was weiß ich nicht noch alles.
Nein, schön war das nicht mehr.
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12.07.2003
Eigentlich ein superbilliger Film, das Drehbuch von einem Henry-Fonda-Film
aus den fünfziger Jahren, ein Set, das aus 2-3 verschiedenen Räumen besteht,
und 12 Schauspieler. Ich muss zunächst sagen, dass ich leider nicht den ganzen
Film gesehen habe - und mich jetzt darüber ärgere.
Worum geht´s? Das amerikanische Rechtssystem sieht ja das Geschworenengericht
vor, 12 ganz normale Leute sollen nach Hörung der Anklage und Verteidigung zu
einem Urteil kommen. Dazu packt man sie in einen abgeschlossenen Raum und lässt
sie erst wieder raus, wenn sie ein Urteil haben. Gibt auch ein schönes Buch, "Die
Jury" von John Grisham. Der Knackpunkt ist die Formulierung "Wenn
ein Jurymitglied begründete Zweifel an der Schuld hat, darf es
nicht für SCHULDIG stimmen".
So, die Story ist klassisch - Hispano-Junge, 18 Jahre alt, in den Slums geboren,
früh kriminell geworden, hat mal wieder einen Streit mit seinem Vater (20:30
oder so). Einige Stunden später kommt er heim, der Vater mit einem Messer
erstochen. Der Fall scheint klar, eine Augenzeugin habe den Mord von der anderen
Straßenseite beobachtet (00:10), der Nachbar untendrunter der Mord gehört und
den Jungen danach durchs Treppenhaus verschwinden sehen.
Das Messer hat der Junge am Mordtag gekauft, er sagt, es sei für einen Kumpel
gewesen, dessen Messer er kaputt gemacht habe und er habe es verloren. Nach dem
Streit sei er ins Kino gegangen, konnte sich aber bei der Vernehmung in der
Mordnacht nicht mal an einen Film oder Schauspieler erinnern - grade mal 1 oder
2 Stunden später...
Also alles klar, die 12 Geschworenen gehen ins Räumchen und stimmen ab. Man
will das schnell hinter sich bringen, der eine will in 2 Stunden zu einem
Baseballspiel, der andere hat 3 Autowaschanlagen, um die er sich
dringender kümmern müsste als um einen solchen kleinen Kriminellen, der
andere will heim zu seinem Enkel, der Mumps hat. So, Stimmenauszählen - 11mal
SCHULDIG, nur der Geschworene Nummer 8 (Jack Lemmon) stimmt für "nicht
schuldig". Nun geht die Sache erst richtig los, es ist im Raum unheimlich
heiß, die Klimaanlage funktioniert nicht. Nummer 8 beharrt auf seinen
berechtigten Zweifeln, er sagt nicht, er sei sicher dass der Junge unschuldig
sei, nein, nur - er sei auch nicht SICHER, er sei der Mörder.
Und Stück für Stück wird geprüft, jeder Beweis wird noch mal beleuchtet, und
langsam kommen auch den anderen Ideen, "das und das macht doch so keinen
Sinn"...
Wie schon gesagt, ich kenne eigentlich nur den Teil des Films im
Geschworenenraum, aber ab da saß ich gebannt vorm Fernseher. Einfach nur ein
Raum. 3 Tische, ein gutes Dutzend Stühle, 3 Türen (der Ausgang und die beiden
Toiletten) und einige Fenster - das ist alles. Keine Actionszenen oder
aufwendige Ausstattung. Und auch nicht so reißerische Szenen, wie man sie aus
"Matlock" kennt. Nein, viele ruhige Stellen, manchmal auch nur
Schweigen, aber immer dieses Knistern in der Luft - wer sagt nun was...
Die Besetzung macht eben den Film aus, 12 sehr verschiedene Figuren, verkörpert
von einigen Serienstars (z.B. der Haushälter Tony aus "Wer ist hier der
Boss" oder oder dem Ingenieur im Rollstuhl aus der Serie "Viper")
sowie absolute Leinwandgrößen wie eben Jack Lemmon oder Armin Müller-Stahl.
Auch einige der anderen Figuren hab ich schon irgendwo gesehen, kann sie aber
nicht einordnen.
Man merkt eben, Schauspiel ist von Seiten der Akteure gefragt, Mimik, Gestik,
Ausdruck, Emotionen darstellen. Und in Verbindung mit der Kamera, die manchmal
auf einen Einzelnen langsam zoomt, während sich in seinem Gesicht irgendwas
verändert - einfach super.
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06.07.2003
"Wunder gibt es immer wieder......" Nein, lieber nicht singen, das
würde doch jetzt zu weit gehen. Eher nur eine komische Situation, über die
schlaue Leute mit vielen Diplomen stundenlange Abhandlungen schreiben könnten,
wann man sie ließe.
Ich war gestern Nachmittag spazieren, es war recht angenehm so durch den Wald zu
laufen, frische Luft, Ruhe und so was alles. Dann kam ich an die Autobahn, die
nur wenige Gehminuten von meiner Wohnung durch Wald schneidet. Hatte grade an
meine Freundin gedacht und stand nun hier - wäre ich auf der anderen Seite des
Zaunes, könnte ich zwei Stunden mit dem Auto dort sein, doch nun stand ich zu
Fuß hier im Wald und hörte die Autos Richtung Süden flitzen. Es war ein
komisches Gefühl, Sehnsucht vermischt mit Trauer..... Wie lang stand ich so da,
tief in den Gedanken? Sicher ein paar Minuten. Wenn jemand die Szene gemalt
hätte - viele Kunstexperten könnten lange über das "wieso weshalb
warum" diskutieren. Auch die Szenerie war sehr schön - Wald am Abend,
einzelne Sonnenstrahlen kommen durchs Blätterdach. Impressionisten hätten da
sicher was draus gezaubert.
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05.07.2003
Über die Liebe will ich was schreiben? Gerade ich? Lächerlich! Oder
vielleicht auch nicht...
...to be continued...
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21.10.2002
Am Sonntag Abend kam bei VOX ein Film mit Robin Williams. Ich finde ihn einfach klasse, egal was er spielt, man leidet mit ihm und freut sich genauso. Wer sonst hätte den Peter Pan spielen können?
Diesmal war er ein Patient in der Klapsmühle, dem jeder Lebensmut fehlte. Doch durch Kontakt mit seinen Mitpatienten wurde Hunter Adams geheilt und entdeckte, dass man anderen Menschen manchmal nur zuhören muss und auf sie eingehen muss, um sie heilen zu können.
So erleuchtet, begann er Medizin zu studieren. Doch die Fakultät predigte die "Distanz zwischen Patient und ARZT", menschliche Komponenten waren völlig verpönt. Wozu sollte man auch wissen, wie der Patient heißt oder sich drum kümmern, ob er glücklich ist. Aber Robin Williams, den vietnamesischen Morgen ebenso gewohnt wie die Zwiesprache mit verwesten Literaten, hieb dazwischen. Er schlich sich ins Krankenhaus ein (obwohl er das erst nach 4 Semestern hätte tun dürfen) und erfreute die Kinderstation als Clown. Hier begann der Zoff mit dem
Professor, der "Patch" (sein Klapsmühlenspitzname) mächtig einheizte, aber nichts ausrichten konnte, da Patch locker Klassenbester wurde.
Dieser Fight zieht sich durch den ganzen Film, auf der einen Seite der
Professor als Vertreter einer kalten "Medizinfabrik", die Patienten nur als Nummern sieht, und Patch Adams, der Menschlichkeit predigt. Das Ganze gipfelt in einer flammenden Rede Patchs vor einem Prüfungsausschuss, der zwischen Studienabschluss und Ausschluss von der Uni zu entscheiden hat.
OK, es ist ein amerikanischer Film, drum
gibt's natürlich ein Happyend! Er kriegt seinen Abschluss, lüftet dabei noch den "Muff von den tausend Jahren" aus seinem Talar und kümmert sich um seine experimentelle Klinik, in der mehr mit Menschlichkeit und Zuwendung geheilt wird als mit teuren Medikamenten.
Nebenher gibt's auch noch den üblichen Klamauk, also ist ein kein staubtrockener Film, sondern einer, der seine Botschaft ein wenig zwischen den Zeilen verbirgt - um sie im anderen Moment wieder rauszubrüllen.
Aber ein wenig nachdenklich wurde ich schon. Ist es wirklich so, wie es beschrieben wird - wenn auch hollywoodmässig überspitzt? Und irgendwie... hat der Film schon recht. Und diese Erkenntnis tut ein wenig weh. Ein paar Dinge sind wirklich so.
Wie oft hört man die Floskel "Hi, wie geht's?" - doch interessiert sich der Fragende wirklich dafür? Probiert es mal aus, streut mal was aus - "Schlecht, danke". Wird der Frager überhaupt drauf eingehen, sei es im Büroflur oder in der Schlange in der Unimensa?
Und ist denn manchmal nicht schon ein bisschen zuhören sehr hilfreich? Manchem Patienten (und damit meine ich nicht nur die im Krankenhaus) ginge es viel besser, wenn nur mal jemand zuhören würde...
Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen, ich glaub, ich bin gar kein sooo schlechter Mensch. :-) Aber die meisten schauen nur an der Oberfläche nach, packen dich in eine Schublade und Feierabend. Da hab ich mal drunter gelitten, ehrlich wahr, aber so ein paar wissen inzwischen was sie an mir haben - und das ist gut so! :-)
Also Leute, hört euch einfach mal zu, selber schwätzen statt nur Talkshows gucken. Und wenn man mal Mitgefühl aufbringt, das kommt zurück. Es ist ein Geben und Nehmen, auch in unserer gar so materialistischen Zeit!
Und eins hat mir der Film wieder bestätigt: Lachen ist die beste Medizin! Es hilft nicht dabei, Leben zu retten, das kannst du nur mit Wissen und Diagnostik. Aber es macht die Leute glücklich, selbst Todkranke haben ein Recht darauf, mit einem Lächeln zu sterben. :-( Also, macht mal eine Scherz, wenn jemand unglücklich aussieht. Und wenn ihr ihn/sie zum Lachen bringt und nur Minute von seinen Problemen ablenkt, habt ihr was Gutes
geschaffen!
PS: Auch VOX kann mal einen guten Film erwischen. :-)
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15.10.2002
Es ist nun schon recht spät geworden im Jahr, die Blätter fallen. Und man
fragt sich schon "was hat es gebracht"?
Wenn ich mir das überlege, es ist schon fast drei Jahre her, dass sich die
Menschheit den Kopf zerbrochen hat, was das neue Jahrtausend bringt. Nun sieht
man sich um, erkennt man eine wirkliche Veränderung?
Gut, wir haben in den vergangenen zwei Jahren einen Börsencrash erlebt - doch
Ähnliches hat sich schon mehrfach in der Vergangenheit ereignet und wird sich
wieder ereignen.
Wir haben eine neue Währung in Deutschland, sogar in ganz Europa. Auch solches
hat es schon gegeben, ein ehemaliger Bürger der DDR, geboren 1910, hätte schon
viele "Währungsreformen" durchgemacht. Von der Goldmark zur
Rentenmark, dann die Reichsmark und die Ostmark und letztlich die "Deutsche
Mark". Und nun eben der "EURO", bunte Scheine und zweifarbige
Münzen.
Der 11. September war schlimm, was danach kam, eher Standard - Krieg. Eben noch
in Afghanistan, demnächst wohl wieder Irak. Auch nichts wirklich Neues.
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